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Leben mit Lipödem: Tipps für den Alltag

Mai 27, 2020 von annalenazechel Kategorie:: Allgemein, Körper 0 Kommentaren
Lipödem-Behandlung in Erlangen

Die Diagnose Lipödem und der Alltag mit der Erkrankung stellen für die betroffenen Frauen oft eine starke Umstellung dar. Neben der chirurgischen Fettabsaugung (Liposuktion) zählen vor allem das Tragen von Kompressionskleidung und manuelle Therapien zur Lipödem-Behandlung. Durch Maßnahmen wie Ernährung und Sport kann die Fettverteilungsstörung zwar nicht geheilt werden, jedoch lassen sich die Beschwerden des Lipödems teilweise lindern, wenn einige Verhaltensregeln und Tipps berücksichtigt werden.

Geeigneter Sport beim Lipödem

Bewegung hat einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Auch beim Lipödem spielt das eine wichtige Rolle. Durch Sport lassen sich die krankhaft veränderten Fettzellen zwar nicht beseitigen, jedoch hilft die körperliche Ertüchtigung dabei, die Muskeln zu stärken und ein zusätzliches Übergewicht zu vermeiden. Überschüssiges Körpergewicht kann nämlich dazu führen, dass sich die Beschwerden des Lipödems verstärken und ein zusätzlichen Lymphödem entsteht. Neben Spaziergänge und Nordic Walking bieten sich vor allem Wassersportarten wie Aquafitness oder Schwimmen an. Der Wasserdruck wirkt als zusätzliche Kompression.

Sportarten (wie Tennis), die ruckartige Drehungen beinhalten, sollen hingegen für Lipödem-Patientinnen ungeeignet sein. Letztendlich entscheiden die Frauen jedoch selbst, was ihrem Körper guttut und was ihnen dabei hilft, die Beschwerden bestmöglich zu minimieren. Daher sollten die Betroffenen selbst austesten, welche Sportarten für sie infrage kommen.

Kleidungswahl mit Lipödem

Durch die voluminösen Gliedmaßen fällt es einigen Lipödem-Patientinnen schwer, passende und gutsitzende Kleidung zu finden. Um der Figur zu schmeicheln und für ein angenehmes Gefühl, eignen sich vor allem leichte und fließende Stoffe. Eng geschnittene Kleidung sollte hingegen nach Möglichkeit vermieden werden. Da die Lipödemareale für gewöhnlich sehr druckempfindlich sind, führt enge Kleidung in der Regel zu Unwohlsein und Schmerzen. Sie kann einschneiden und das Schweregefühl in den Beinen erhöhen. Gute Inspirationen finden Betroffene in Foren und Selbsthilfegruppen. Vor allem hinsichtlich der idealen Kompressionsstrümpfe und -stulpen können die Frauen hier die Erfahrungen und Meinungen anderer Lipödem-Patientinnen einholen.

Die Kompressionswäsche beim Lipödem muss übrigens keine „triste“ medizinische Kleidung sein. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an modernen Umsetzungen und bunten Farben, sodass die notwendigen Therapiemaßnahmen sogar als modisches Accessoire glänzen.

Lipödem: Ernährung und Diäten

Ein weiteres großes Thema im Zusammenhang mit der Lipödem-Erkrankung ist die richtige Ernährung. Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kontrollieren die Patientinnen nicht nur ihr Gewicht, um eine Adipositas möglichst auszuschließen, sondern sie verlangsamen das Voranschreiten der Krankheit auch aktiv und verringern die Beschwerden. Grundsätzlich soll es nicht um Verzicht, sondern um eine positive Einstellung gegenüber einer gesunden Ernährung gehen. Im Fokus der Ernährungsumstellung stehen die Bestimmung adäquater Lebensmittel sowie die frische Verarbeitung. Zugleich sollte der Energieverbrauch berücksichtigt werden, um ein eventuelles überschüssiges Gewicht schonend zu reduzieren. Denn je weniger Fette sich beispielsweise durch die Ernährung im Unterhautfettgewebe sammeln können, desto besser ist der natürliche Abfluss der Lymphflüssigkeit. Dadurch schreitet die Erkrankung langsamer voran.

Ernährungstipps beim Lipödem

Die Ernährung sollte auf die Patientin abgestimmt sein und beispielsweise das individuelle Körpergewicht und sonstige Besonderheiten des Gesundheitszustanden (u. a. weitere Erkrankungen oder Unverträglichkeiten) berücksichtigen. Daher sollte vorab eine Beratung mit einem Experten stattfinden, um den geeigneten Plan erstellen zu können. Neben den spezifischen Hinweisen gibt es aber auch allgemeine Richtlinien und Hinweise, an denen sich Lipödem-Patientinnen bezüglich der Ernährung orientieren können.

  1. Genügend Trinken: Trinken Sie etwa zwei Liter täglich und bevorzugen Sie hierbei Wasser sowie ungesüßte Tees.
  2. Frisches Obst und Gemüse: Verschiedene Obst- und Gemüsesorten helfen bei einer abwechslungsreichen Ernährung, die den Körper mit wichtigen Stoffen versorgt.
  3. Auf Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente achten
  4. Vollkornprodukte: Vollkornprodukte sollen besser vom Körper verarbeitet werden können und somit der Verdauung helfen.
  5. Süßes vermeiden: Süßigkeiten und fetthaltige Lebensmittel sollten nach Möglichkeit reduziert werden. Ein kompletter Verzicht ist jedoch nicht notwendig.
  6. Proteinbedarf decken: Proteine übernehmen eine Vielzahl von Funktionen im Körper und spielen daher auch bei der Ernährung eine wichtige Rolle. Der tägliche Proteinbedarf sollte gedeckt werden.
  7. Wenig Kohlenhydrate: Bei einer kohlenhydratarmen Ernährung schaltet der Körper schneller in die sogenannte Ketose um. Während dieser Phase zieht er die Energie aus den Fettdepots.
  8. Ungesättigte Fettsäuren bevorzugen: Es gibt unterschiedliche Arten von Fetten. Während Fette aus Margarine oder Bachwaren reduziert werden sollten, bieten Leinöl, Samen, Avocados oder Nüsse „gute Fette“ für den Körper.

Lipödem-Therapie durch Fettabsaugung in Erlangen

Die krankhaften Fettzellen lassen sich bislang nur mithilfe einer Operation (Fettabsaugung) aus dem Körper entfernen. Dr. Andreas Grimm ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und auf die chirurgische Lipödem-Behandlung spezialisiert. Gern klärt er Sie in einem persönlichen Gespräch darüber auf, wie die Fettabsaugung abläuft und was es bei der Behandlung zu beachten gibt.

Bildquelle: © yavdat – stock.adobe.com

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