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Faktencheck: Brustverkleinerung beeinträchtigt das Stillen – stimmt das?

Nov. 14, 2025 von annalenazechel Kategorie:: Brust 0 Kommentaren
Brustverkleinerung und Stillen

Eine als zu groß empfundene Brust ist oftmals nicht nur ein rein ästhetisches Thema. Sie kann für die betroffenen Frauen auch zu Rücken- und Nackenschmerzen sowie Haltungsschäden führen. Manche Frauen fühlen sich durch ihre große Brust auch stark im Alltag eingeschränkt oder empfinden sie als störend für das Selbstbild – eine anhaltende psychische Belastung für die Patientinnen.

Eine Brustverkleinerung (Mammareduktion) kann den Betroffenen eine spürbare Erleichterung bringen – sowohl in körperlicher als auch emotionaler Hinsicht. Dabei fragen sich vor allem Frauen mit Kinderwunsch, wie es mit der Stillfähigkeit nach einer Brustverkleinerung aussieht. Beeinträchtigt die OP das Stillen? Gibt es Besonderheiten, die man beachten muss? Mit diesem Thema möchten wir uns im folgenden Beitrag näher auseinandersetzen.

Anatomie der Brust: Warum Stillen nach einer Brustverkleinerung problematisch sein kann

Um nachvollziehen zu können, warum eine Brustverkleinerung das Stillen beeinträchtigen kann, ist ein Blick auf die Anatomie der weiblichen Brust ratsam. Das Brustgewebe besteht aus Drüsengewebe, Milchgängen, Fettgewebe und Bindegewebe. Beim Stillen sorgt ein Reiz dafür, dass die Milch von der Milchdrüse zur Brustwarze transportiert wird. Dies geschieht über ein feines Netzwerk von Milchgängen. Zudem spielen Nerven und Blutgefäße eine wichtige Rolle, da sie das Zusammenspiel hormoneller Signale unterstützen.

Das Ziel einer Brustverkleinerung ist es nun, Brustgewebe zu entfernen, um Volumen und Gewicht zu reduzieren. Je nach Umfang und Art der Brustverkleinerung können dabei auch ein Teil der Milchgänge geschädigt werden. Das bedeutet nicht zwangsläufig eine eingeschränkte Stillfähigkeit oder den Verlust der Stillfähigkeit nach der OP, sondern nur, dass der Eingriff in dem Bereich stattfindet, der für den Stillprozess wichtig ist.

Wovon hängt die Stillfähigkeit nach einer Brustverkleinerung ab?

Wie bereits erwähnt, heißt eine Brustverkleinerung nicht sofort, dass die Patientin anschließend nicht mehr stillen kann. Stattdessen kommt es auf die OP-Technik an, die sich unter anderem danach richtet, wie groß die Brüste sind und wie viel Gewebe entfernt werden soll.

Je mehr Drüsengewebe entnommen wird, desto geringer ist tendenziell die Milchbildungsfähigkeit. Wird bei der Brustverkleinerung hingegen hauptsächlich Fett- und Hautgewebe reduziert, wirkt sich das weniger auf das Stillen aus. Auch kommt es darauf an, ob die Milchgänge während der OP verletzt werden. Dies kann dazu führen, dass der Stillvorgang beeinträchtigt wird, muss aber nicht unbedingt. Nach der Operation können Milchgänge sich bis zu einem gewissen Grad auch regenerieren, indem sie sich zusammenschließen oder neue Verbindungen bilden.

Das größte Risiko für die Stillfähigkeit stellt das Versetzen der Brustwarze im Zuge der Brustverkleinerung dar. Insbesondere bei umfangreichen Verkleinerungen ist es sinnvoll, die Brustwarze auf der neuen Brustform neu zu positionieren. Ist es dafür erforderlich, die Brustwarze von den Milchgängen zu trennen, kann die Stillfähigkeit nicht aufrechterhalten werden. Jedoch gibt es auch OP-Methoden, bei denen diese Verbindung erhalten bleiben kann.

Da für das Stillen auch die Sensibilität der Brustwarze entscheidend ist, kann auch eine anhaltende Sensibilitätsstörung nach der Brustverkleinerung die Stillfähigkeit beeinträchtigen.

Stillfähigkeit bleibt in vielen Fällen erhalten

Trotz der möglichen Beeinträchtigung der Stillfähigkeit durch eine Brustverkleinerung, können viele der Patientinnen nach dem Eingriff weiterhin stillen. Teilweise kann die Milchproduktion geringer oder das Stillen erschwert sein, eine komplette Stillunfähigkeit ist dank der modernen OP-Techniken allerdings vergleichsweise gering.

Vor jeder Brustverkleinerung findet ein ausführliches Beratungsgespräch statt, bei dem auch die jeweiligen Risiken erläutert werden. Bei einem bestehenden Kinderwunsch oder Unklarheit, ob später eine Schwangerschaft gewünscht ist, wird auch der eventuelle Einfluss auf die Stillfähigkeit besprochen. Die Methode wird möglichst so gewählt, dass keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Ein gewisses Restrisiko kann natürlich nie vollständig ausgeschlossen werden.

Mythen rund ums Stillen nach Brustverkleinerung

Beim Thema „Stillen nach Brustverkleinerung“ existieren oft widersprüchliche oder fehlerhafte Aussagen. Wir möchten uns einige dieser Mythen ansehen und diese für Sie richtigstellen:

Mythos 1: Nach einer Brustverkleinerung ist Stillen grundsätzlich unmöglich.

Falsch. Viele Frauen können nach einer Operation stillen, insbesondere wenn die Milchgänge und Nerven weitgehend unversehrt sind. Lediglich nach einer freien Brustwarzentransplantation, bei der die Milchgänge und Nerven durchtrennt werden müssen, ist mit einer Stillunfähigkeit zu rechnen.

Mythos 2: Durch große Narben ist Stillen automatisch nicht mehr möglich.

Falsch, denn die äußere Narbe sagt zunächst nichts über die innere Gewebestruktur aus. Es kann jedoch sein, dass durch das Narbengewebe Milchgänge oder Nerven gestört werden. Dies kann sich dann wiederum auf das Stillen auswirken. Eine große Narben bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Sie nicht mehr stillen können.

Mythos 3: Milchbildung ist nach einer Brust-Operation hormonell nicht mehr möglich.

Falsch, denn die hormonelle Steuerung der Milchbildung wird durch die Brustverkleinerung in der Regel nicht beeinflusst. Die Frage ist stattdessen, ob die anatomischen Strukturen (Drüsen, Gänge, Nerven) weiterhin funktionstüchtig sind.

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Bildquelle: © Alexandrastock.adobe.com

letzte Aktualisierung: 14.11.2025

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